OBEN

In der Ausgabe 13/2007 nahm Computerbild den Freundetausch bei Facebook gegen Geld unter die Lupe. Trotz kritischer Sicht verkündeten sie aber auch, dass es alleine bei Facebook-Tausch satte 4,60 € für nur zwei Tage gegeben habe. Genug, um einmal die genannten Websites selbst unter die Lupe zu nehmen.

Vier Websites für den Freundehandel wurden ausdrücklich genannt: likes4cash. shareifyoulike, mysocialclix und facebooktausch.

likesforcash kam für mich noch nicht einmal testweise in Frage. Das Aussehen der Seite schreckt gleich ab. Die Aufrechnung der aktiven Aktionen verspricht zwar gerade im Moment 89 Cent direkt nach Anmeldung, aber dabei geht man von 37 aktiven Aktionen aus und verspricht sich 5 bis 10 neue Aktionen pro Tag. Da lohnt sich nicht einmal die Registrierung aus Neugierde.

Shareifyoulike schien da noch das vielverprechendste Portal zu sein. Hier werden einem mehr oder weniger unterhaltsame Werbevideos angeboten, die man mit vorgegebenem oder eigenem Text in die eigenen Facebook-Seite oder den eigenen Blog einbauen konnte. Für eine Schaltung bei Facebook wurden tatsächlich schon lohnende Summen angeboten. Der Haken ist nur, dass dieses Angebot mittlerweile eingestellt wurde.
Stattdessen bleibt also die Einbindung in einen eigenen Blog. Dafür gibt es zu jedem Video ein bestimmtes Budget, dass auf die jeweiligen Zugriffe verteilt wird, so lange eben noch etwas im Topf ist.
Meine fleißige Verlinkung brachte aber bereits bei 63 Cent Guthaben die Sperrung, denn tatsächlich findet hier eine Qualitätskontrolle statt und da ich in 18 Tagen keinen eigenen Text veröffentlicht hatte, wurde dies als Verstoß gegen die AGBs angesehen.

mysocialclix war in den ersten Tagen der Renner. Mit einem einfachen Klick machte ich die merkwürdigsten Facebook-Seiten zu meinen Lieblingsseiten und hatte binnen weniger Tage bereits 2,50 € auf dem Konto. Das Problem war nur, dass danach nie mehr etwas Neues kam. Auch nach einem Monat liegt das Guthaben bei 2,50 € und hat sich seit Wochen nicht mehr bewegt. Die Hoffnung, hier einmal auf die 15 € zu kommen, um eine Auszahlung beantragen zu können, muss ich wohl mit ins Altersheim nehmen.

Bleibt facebooktausch. Hier gibt es zur Zeit ganze 1,70 € für 100 Klicks und ausbezahlt wird ab 250 Credits, vorausgesetzt diese künstlichen „Likes“ bleiben wenigstens einen Monat stehen und man hat seinen Pass eingescannt und zugeschickt. Hier habe ich es nach einem Monat immerhin auf 5,68 € gebracht, die vermutlich tatsächlich nächsten Monat überwiesen werden. Dafür musste ich unter anderem für 1,7 Cent ein Freund von Detlef D. Soost werden, was mir nicht leicht fiel - aber man hat ja Mitleid.

[Nachtrag: Bereits nach vier Tagen waren die 5,68 € auf dem Paypal-Konto. Paypal kassierte davon 35 Cent plus 1,9%, blieben netto 5,22 €.]

Fazit: Die ganze Sache ist bestenfalls für Teenies geeignet, die sich ihr Taschengeld aufbessern müssen, aber gerade die dürfen da erst ab einem bestimmten Alter mitmischen. Angesichts der Datensammelwut bei Facebook macht es aber schon irgendwie Spaß, jeden Blödsinn zu „liken“ und dafür auch noch ein Paar Cent zu ergattern. Ebenso macht es Spaß zu sehen, wer sich so alles seine Freunde kaufen muss.
Ansonsten dürfte es sich nur um eine vorübergehende Erscheinung handeln und die Vermittler werden wohl bald schon die Daten ihrer eigenen Like-Klicker weiter verhökern, da die Seiten selbst nichts mehr hergeben.