Dienstag, 12. Mai 2009
T-Mobile: Bei Anruf Abbuchung
An Handys habe ich mich nie so richtig gewöhnen können. Deshalb reichte bei uns lange Zeit ein Handy mit Prepaid-Karte. Und so selten, wie wir es benutzten, reichte es immer, alle paar Monate mal 15,- € darauf zu laden.

Letzte Woche Donnerstag bimmelte das Ding am Vormittag. Jemand stellte sich als Mitarbeiter von T-Mobile vor und fragte mich, ob ich ich bin. Natürlich rechnete ich damit, dass der mir 400 Frei-SMS oder 98 Klingeltöne anbieten wollte. Aber nein, der Mann, der seinen Text herunterrasselte wie ein Roboter, wollte mir nur freundlich mitteilen, dass ich jetzt auch mit meiner Prepaid-Karte am Wochenende kostenlos ins Festnetz telefonieren könne.
Ich bedankte mich noch bei ihm für die freundliche Mitteilung. Er blieb ganz Roboter und meinte, er fasse das alles noch einmal für mich zusammen und dann sei ich ihn wieder los.

Als ich am Abend meiner Frau von diesem merkwürdigen Anruf erzählte, wunderte sie sich. Das würde uns doch eh ständig per SMS angeboten, koste aber 4,99 € extra im Monat. Tatsächlich war noch eine dieser Werbe-SMS auf dem Handy gespeichert.

Na sowas, dachte ich, das ist ja schon ein Betrugsversuch.

Am nächsten Tag kam es noch besser. Da erhielten wir dann folgende SMS:

„Vielen Dank für die Buchung von Xtra Weekend. Die Option steht Ihnen in Kürze nach Erhalt dieser SMS zur Verfügung. Viel Spaß beim Telefonieren.“

Und natürlich waren die 4,99 € gleich abgebucht worden. So läßt sich auch schnell Geld machen.
Am Wochenende suchte ich ein wenig im Internet nach Leidensgenossen und siehe da: Ich war nicht der erste.

Also schrieb ich am Montag Morgen gleich eine Mail an T-Mobile, schilderte das Ganze und verlangte die Stornierung. Da es sich offenbar um eine Masche handelt, hielt ich mich gar nicht lange mit Höflichkeiten auf, sondern drohte sofort mit Anzeige, falls binnen einer Woche nichts passiert sei.

Vier Stunden, nachdem ich die automatische Bestätigungsmail erhalten hatte, teilte man mir mit, dass die Buchung rückgängig gemacht wurde. Kein Wort des Bedauerns oder eine Entschuldigung. Man kann es ja mal versuchen...

Da bleibt nur zu hoffen, dass der Service nicht zu oft anruft. Oder der Wechsel.

OBEN




Donnerstag, 7. Mai 2009
Im Moment ist Köln eine Schlangengrube
Viel merkt man bisher ja nicht vom Superwahljahr. Die Plakate hier in der Gegend sehen alle eher etwas unscheinbar und trist aus. Was mir daran am meisten auffiel: Die CDU ist gar nicht vertreten. Dabei kommt doch der amtierende Oberbürgermeister direkt aus der Nachbarschaft. Haben die etwa schon ganz aufgegeben, nachdem Fritz Schramma nicht mehr kandidieren will und sich kein Ersatzmann findet?

Ministerpräsident Jürgen Rüttgers gab sich am letzten Montag bei Beckmann noch optimistisch. Allerdings kam dieser Optimismus etwas zögerlich daher:

„Er (Konrad Adenauer; Anm. d. Verf.) hat klar gesagt – schon vor einiger Zeit – dass er nicht zur Verfügung steht. Und die Stadt braucht jetzt einen neuen Anfang und ich bin auch ganz sicher, dass sie einen neuen Anfang bekommen wird und ich persönlich glaube auch – äh – dass das – äh – ein CDU-Mann werden wird, der – äh – die Nachfolge von Fritz Schramma wird.“

Schaut man auf die Internetseite der Kölner CDU sieht es im wahrsten Sinne des Wortes finster aus. Vor verdunkeltem Hintergrund findet man hier endlich mal so etwas wie ein Wahlplakat, dass im Vordergrund erleuchtet: „Rot-Rot-Grün will Gymnasien, Realschulen und Hauptschulen abschaffen. Nicht mit uns.“

Klickt man dies weg, erhellt sich alles, aber Neues von der Kandidatensuche erfährt man hier auch nicht. Im Forum erklärt allerdings Michael Musto, dass der SPD-Kandidat Jürgen Roters überhaupt gar nicht als Oberbürgermeister geeignet ist, da er eigentlich Altbier trinkt. Die Vorgänger seien doch alle noch Kölsche Jungs gewesen. „Jürgen Roters kann da nicht anschließen. Ob gut oder schlecht, das will ich nicht werten, aber der Kölner will einen Kölner OB.“

Erinnert ein bisschen an die Wahlen in den USA, als plötzlich das Gerücht kursierte, Barak Obama sei ja gar kein US-Amerikaner. Als zugezogener Immi brauche ich also gar nicht erst an eine politische Karriere zu denken.

Konrad Adenauer erklärte am Montag im Gespräch mit Beckmann die Ablehnung der Kandidatur zunächst mit seinem Alter (64), seinen beruflichen Verpflichtungen und der Verantwortung gegenüber seinen Angestellten. Das wollte Beckmann so nicht gelten lassen, da sein Großvater und Namensgeber noch mit über 73 den Kanzlerposten übernahm. Wäre die Anfrage vor 10 bis 15 Jahren gekommen, erklärte dessen Enkel, dann wäre es wohl anders gekommen, aber nun habe er sein Leben anders verplant.

Recht hat er. Als allerdings der Kölner Klüngel angesprochen wurde, da offenbarte sich wohl der wahre Grund: „Im Moment ist Köln eine Schlangengrube!“
Überrascht fragt Beckmann Adenauers Cousin Sven-Georg, ob er dies bestätigen könne. Wenn statt des Archivs der Klüngel in das Loch gefallen wäre, setzt dieser an, belässt es dann aber mit einem stummen Abwiegeln.

Tja, aber einer muss nun mal in die Schlangengrube, wenn Jürgen Rüttgers Vision vom Neuanfang mit einem CDU-Mann wahr werden soll. Aber egal, wer letztendlich der Kandidat sein wird: Entweder wird es jemand sein, der lange gezögert hat, oder jemand, den man nur zögerlich in diese Rolle lassen wollte. Und natürlich enne echte Kölsche!



Samstag, 4. April 2009
GAG in den Negativ-Schlagzeilen?
Das gibt es normalerweise gar nicht. Als größter Anbieter auf dem Kölschen Wohnungsmarkt gehört die GAG Immobilien AG zu den Guten!

Schließlich bauen die Wohnungen für den kleinen Mann! Und verdienen entsprechend an dem kleinen Mann. Und jetzt muss auf einmal Günther Ott das Handtuch werfen...

Tja, das waren zwar nur Peanuts, aber ist doch etwas peinlich jetzt im Moment. Da hat er doch glatt 8 Millionen am Heumarkt verprasst und für die Hälfte davon hat er sich nicht einmal das Okay geben lassen.

Intern weiß man schon, dass er nur als Buhmann für die Sünden seiner Mitarbeiter dastehen soll. Wahrscheinlich war es der Hausmeister, der diese Fehlplanungen zu verantworten hat.

Na gut, geht Günther halt. Bevor er gefeuert wird, unterschreibt er mal lieber einen Auflösungsvertrag.

Eigentlich gibt es über die GAG ja nie Negatives zu berichten. Außerhalb von Köln interessiert sich niemand dafür und innerhalb von Köln hackt keine Krähe der anderen ein Auge aus.

Die Bewohner der tollen Sozialwohnungen wissen zwar mehr, aber wer wehrt sich schon gegen so einen Riesen?

Mit der Kritik an den städtischen Kliniken ist allerdings schon der nächste Karren ins Rollen geraten. Auch da ist die GAG beteiligt. Mal sehen, wie das weitergeht...